
Ein geselliger Ort: Am Kreuz 12
Brauerei, Wirtschaft, Imbiss, Fremdenzimmer – und wie in fast jeder Straße der Alsfelder Innenstadt spätestens ab den 1940er Jahren – eine Metzgerei, später dann ein Café: Gesellig ging es am Kreuz 12 spätestens ab 1863 mit der von Heinrich Urstadt betriebenen Brauerei zu.
Das 1732 erbaute, früher landwirtschaftlich genutzte Gebäude bietet auf seinen fünf Etagen allerhand Platz, sei es als Heuboden oder Wohnraum für Familien und Gäste. Seit den 1950er Jahren ist das Haus im Besitz der Familie Schlemmer, die ab den 1960er Jahren nicht nur als Mitarbeiter, sondern auch als Inhaber der dort ansässigen Metzgerei Gundrum tätig war. Wie damals üblich hatte auch diese Metzgerei eine Gaststube, schließlich lagen die frischen Waren direkt einen Raum weiter. Ein Schnellimbiss löste die Gastwirtschaft irgendwann ab und später wurde der Platz für die Erweiterung der Metzgerei genutzt.
Bei den Umbauarbeiten in den 1960er Jahren wurden die Eigentümer dann auch kurzerhand zu Archäologen: Ein Teil des Füllmaterials zwischen den beiden Gewölbekellern ziert noch heute die Wände.
2007 erfuhr das Gebäude seinen bislang letzten großen Umbau: Es entstand das kleine Café. Fast zwanzig Jahre lang gab es heißen Kaffee und leckeren Kuchen, den man im gemütlichen Gastraum mit alten Fotografien aus Alsfeld oder im idyllischen Garten genießen konnte. Nun steht im Sommer noch eine letzte große Familienfeier an, danach wird hoffentlich nur kurz Ruhe einkehren, bis die Räume wieder für gesellige Treffen zur Verfügung stehen.